Insel Vinpearl |
Wie im Fluge vergingen die zehn Tage in Vietnam. Weil auf Bali und in Kuala Lumpur sehr schlechtes Wetter war, haben wir Vietnam eine Chance gegeben. Wir sind vom Land und den Menschen überrascht.
Menschen
Von einem sehr freundlichen Taxifahrer wurden wir bei Ankunft in Nha Trang in unser Hotel gefahren. Auch die Angestellten jeweils an der Hotelrezeption waren stets sehr freundlich. Leider hatten wir auch mit vielen unfreundlich Vietnamesen Kontakt. Sei es im Zug, am Flughafen oder in Restaurants. Ein möglicher Grund haben wir bereits erwähnt. Diesen findet man in der Kriegsgeschichte vom Land. Nebst den Amerikaner wurde das Land auch von den Franzosen angegriffen und ausgebeutet. Und rein vom Aussehen könnten wir wirklich Amis oder Franzosen sein. Ich wage sogar zu behaupten, dass man vereinzelt diskriminiert wird, wenn man nicht asiatisch ausschaut. Aufgefallen ist es uns am Pool vom Hotel Melia Vinpearl. Wir waren die Ersten am Pool und warteten, bis uns jemand fragt, ob oder was wir bestellen wollen. Es kamen dann im Verlauf von dreissig Minuten mehrere Familien, welche sofort bedient wurden, während wir als einzige „nicht Asiaten“ den ganzen Tag über vergeblich auf Bedienung warteten. Das war auch so in den Restaurants und Bars. Auch am Flughafen Check-in in Nha Trang wurden Einheimische vorgelassen. Das beste Beispiel war am letzten Abend in Saigon. Dort waren wir bereits an der Kasse und eine Einheimische hat sich, schon während die Kassiererin unsere Artikel abscannte, vor uns reingewürgt. Sie wurde dann aber zu unserem Erstaunen nicht bedient und hatte in ihrer Sprache ihren Unmut kundgetan. Wäre die Kassiererin älter gewesen, hätte es bestimmt geklappt. Viele sind aber auch zu ihren Mitbürgern asozial. Für uns ist das alles halb so wild, trotzdem bleibt da ein fader Nachgeschmack. Zusammengefasst kann man sagen, wenn jemand uns gegenüber unfreundlich oder diskriminierend war, dann die ältere Generation.
der Stärkere hat Vortritt |
Ein Mensch ist uns in starker Erinnerung geblieben. Wir sassen am Nachmittag am Strand von Nha Trang. Da kam ein Vietnamese mit einer Machete über den Sand auf uns zugelaufen. Als er dann nur noch ca. zehn Meter von uns entfernt stand, mit der Machete in der Hand hinter dem Rücken, haben sich unsere Blicke rasch auf ihn fixiert. Er schaute in unsere Richtung und fing an zu grinsen, wir nicht. Bis dahin hatten wir die Tauben am Boden zwischen ihm und uns nicht wahrgenommen. Als diese dann wegfliegen wollten, ist er denen nachgerannt und hat vor unseren Augen die Machete auf eine Taube geworfen. Sie wurde getroffen, konnte aber noch halbwegs fliegen und kam ihm davon. Wir waren erleichtert, dass er es nicht auf uns abgesehen hatte. Trotzdem war das etwas barbarisch und grob. Wie auch die Grossmutter, welche im Zug ihren Enkel (Annahme) direkt vor unseren Augen für jede Kleinigkeit verdrosch. Der Kleine hatte am Bauch grosse Narben, die wohl hoffentlich nicht von den Schlägen stammten. Es fühlt sich so an, als ob die Menschen einfach noch viele Jahre in der Entwicklung hinter uns sind, hoffentlich täuschen wir uns!
Bahninfrastruktur Vietnam |
Infrastruktur
Den Flughafen von Nha Trang war die erste vietnamesische Infrastruktur, welche wir nutzen durften. Das internationale Terminal ist neu und sieht schön aus. Trotzdem funktionierten beim Imigration zwei Bildschirme nicht, weil Android ein Update installieren wollte. Das Terminal für Domestic Flight’s war dann nicht mehr so schön. Auch waren die Taxis alle alt und bei einzelnen konnte man sich auch nicht anschnallen. Im Strassenverkehr geht es hektisch zu und her. Ungefähr 90 % der Verkehrsteilnehmer sind Zweiräder. Als Fussgänger hat man zur Strassenüberquerung zwar Fussgängerstreifen, nur gibt es keine Regeln dazu. Es hält niemand. Auch wenn es eine Ampel gibt, kann man nicht einfach die Strasse bei Grün überqueren. Die Strassen an sich sind gut ausgebaut. Das ist den Amerikanern zu verdanken, welche nach dem Krieg in Südvietnam viele Strassen bauten.
Zu der Eisenbahn von Vietnam können wir leider nichts Positives berichten. Die Bahnhöfe befinden sich in schlechtem Zustand, genau wie auch die Züge. Sie sind nicht nur alt und schlecht gewartet, sonders auch schmutzig.
Hingegen hat uns die private Airline Vietjetair hervorragend gefallen. Wir sind mit einer nagelneuen A320 Neo von Nha Trang nach Ho Chi Minh und mit einer älteren A321 von Ho Chi Minh nach Denpasar geflogen. Beide Flugzeuge waren sauber und das Personal war beide Male sehr freundlich.
Start vom Flughafen Ho Chi Minh |
Fazit
Vor allem die jungen Vietnamesen sind sehr freundlich und können auch oft Englisch. Zudem mochten wir das Nationalgericht Po Bho. Wir hatten mit dem Wetter Pech und vielleicht auch mit einzelnen Einheimischen. Für uns haben die zehn Tage in Vietnam aber trotzdem gereicht und wir reisen weiter nach Bali.